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Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung
  2. Die richtige Frage stellen
  3. Unterforderung – Die Aufgabe ist zu leicht
  4. Überforderung – Die Aufgabe ist zu schwer
  5. Sinnlosigkeit – Warum zum Teufel soll ich das machen?
  6. Eigene Erfahrung
  7. Buchempfehlungen
  8. Zusammenfassung

Einleitung

Wer kennt das nicht. Du setzt dich mit vollem Elan an deinen Schreibtisch und wirfst einen Blick auf die anstehende Aufgabe. Doch je länger du auf die Anforderungen starrst, desto mehr sinkt deine Motivation in den Keller. Du hast einfach Null Bock. Alleine beim Gedanken daran fallen dir die Augen zu.

Über kurz oder lang muss diese Aufgabe allerdings bewältigt werden, Hinausschieben ist keine Lösung. Die Frage lautet also: „Wie kann ich mich dazu aufraffen die Arbeit zu erledigen?“. Genau um diese Thematik kümmern wir uns in diesem Artikel. Der folgende Lösungsansatz gilt nicht nur für die Arbeit im Büro. Er kann für jegliche Lebensbereiche herangezogen werden. Sei es für die die geplante Sporteinheit, oder sei es für die Tätigkeiten im Haushalt.

Die richtige Frage stellen

Damit du dein Motivationsloch beseitigen kannst, musst du zuerst einen Schritt zurück machen und dich selbst fragen: Warum habe ich keine Motivation? Wieso fällt es mir so schwer mit der Arbeit zu beginnen?

Warum habe ich keine Motivation?

Das Hinterfragen deines Motivationsmangels wird dich erstmal nicht sofort zum gewünschten Ziel führen. Es hilft aber deinen Verstand in den Analyse-Modus umzuschalten und tiefer zu graben. Mit den folgenden drei Fragen kommen wir der Lösung schon einen Schritt näher.

  • Ist die Aufgabe zu leicht?
  • Oder ist sie zu schwer?
  • Ist der Zweck der Aufgabe unbekannt oder erscheint er dir „sinnlos“?

Unterforderung – Die Aufgabe ist zu leicht

Bei vielen Routineaufgaben muss immer wieder das Gleiche getan werden. Man gibt quasi beim Empfang sein Gehirn ab und rattert die Arbeit ohne Nachdenken runter. Das führt sehr schnell zu Langeweile und macht in den wenigsten Fällen wirklich Spaß.

Lösung

Du kannst Herausforderungen in deine Arbeit integrieren. Setze dir eine Deadline bis wann die aktuelle Aufgabe erledigt werden muss. Benutze Zeitziele und messe deine Arbeitsgeschwindigkeit. Wenn du eine vorher definierte Herausforderung meisterst, kannst du dich selbst mit einer Kaffeepause oder einem Katzen-Video belohnen.

Durch dieses spielerische Herangehen vergisst du schnell die eigentliche langweilige Tätigkeit und konzentrierst dich mehr auf deine erbrachte Leistung. Du willst ja schließlich die vorgegebene Zeit schlagen (so wie man(n) die Ankunftszeit eines Navis unterbieten muss 😉 )

Während der Arbeit solltest du Unterbrechungen tunlichst vermeiden. Jede Störung oder Ablenkung kann dich schnell wieder in das Motivationsloch hineinziehen, aus dem du eben erst gekrochen bist. In diesem Artikel erfährst du mehr darüber, wie du dich bei der Arbeit erfolgreich konzentrieren kannst.

Überforderung – Die Aufgabe ist zu schwer

Hierbei handelt es sich genau um das Gegenteil. Du hast eine Aufgabe vor dir liegen, die dich überwältigt. Das kann das neue große Projekt sein, das dir zugeteilt wurde. Oder du bist in der Karriereleiter aufgestiegen und hast plötzlich 20 Mitarbeiter unter dir, weißt aber nichts über Mitarbeiterführung.

Die fehlende Aussicht auf Erfolg führt zu Zweifel und Prokrastination. Du beginnst deine Fähigkeiten zu hinterfragen und führst innere Monologe. In dir macht sich eine innere Unruhe breit und der Stresslevel steigt.

Lösung

Du musst die Aufgabe in seine Einzelteile zerlegen. Dieses Vorgehen ist äußerst effektiv, kann aber je nach Komplexität zeitintensiv ausfallen. Idealerweise sollte diese Tätigkeit auf eine Zeit legen, in der dein Fokus noch geschärft ist, beispielsweise direkt nach deinem Morgenritual (hier erfährst du wie du dein persönliches Morgenritual erstellen kannst).

Als Ausgangspunkt dient das Endergebnis. Wie soll das Resultat aussehen? Egal ob es sich dabei um das große Projekt oder die neue Management-Position handelt. Definiere das erwartete Endergebnis so detailreich wie möglich. Das kann je nach Anforderung ganz unterschiedlich aussehen.

Im nächsten Schritt fragst du dich, was du benötigst, um dieses Ziel zu erreichen. Erfasse alle Ideen und Gedanken brainstormartig. Gruppiere sie anschließend soweit es geht nach ihrer Zusammengehörigkeit. Ausgehend von den erstellten Gruppierungen kannst du nun Teilziele definieren.

Diese neuen kleineren Ziele müssen sofort umsetzbar sein. Wenn das bei einigen noch nicht der Fall sein sollte, nimmst du die entsprechenden Teilziele erneut zur Hand und brichst diese weiter auf noch kleinere Mini-Tasks herunter. Dabei gehst du wie oben beschrieben vor.

Dieses Vorgehen wiederholst du so lange, bis die Aufgabe in kleinstmögliche und sofort umsetzbare Todos aufgeteilt ist.

Erst wenn die Aufgabenplanung vollständig ist, darfst du mit der Abarbeitung der einzelnen Teilziele beginnen. Bereits das Erledigen der ersten paar Todos wird dir Energie geben. Und das wird dich wiederum in eine positive Motivationsspirale befördern.

Sinnlosigkeit – Warum zum Teufel soll ich das machen?

Die dritte und letzte Kategorie ist etwas tricky. Stell dir vor, du bekommst die Anweisung einen Bericht zu schreiben, wobei nicht klar ist, ob dieser überhaupt benötigt wird. Gehst du in diesem Fall mit voller Motivation an die Arbeit? Oder du erhältst den Auftrag eine neue Softwareanwendung zu entwickeln. Das Blöde an der Sache ist nur, dass diese vielleicht niemals zum Einsatz kommen wird, weil sie nur als Backup gedacht ist. Machst du da Freudensprünge? Ich denke eher nicht.

Genau diese „Sinnlosigkeit“ oder fehlende Erfolgsaussicht ist für viele Menschen ein Motivationskiller. Warum viel Energie und Motivation in eine Arbeit investieren, wenn das Resultat möglicherweise wieder verworfen wird? Dieser Gedankengang ist absolut berechtigt. Trotzdem gilt es hier eine Lösung zu finden. Schließlich kannst du deinem Vorgesetzten nicht einfach sagen, dass dich das nicht die Bohne interessiert.

Lösung

Ein Lösungsansatz wäre es weniger Zeit in Aufgaben mit fraglichen Zweck zu investieren. Diesen Luxus kann sich allerdings nicht jeder leisten. Als Angestellter ist üblicherweise den Anweisungen des Vorgesetzten Folge zu leisten. Als Selbstständiger oder Unternehmer hat man bereits etwas mehr Spielraum und kann sich die Aufgaben meist aussuchen oder diese zumindest anpassen.

Wenn das Überspringen der Aufgabe aber keine Option ist, musst du dich auf die Suche nach deiner inneren Motivationsquelle machen. Dazu kannst du, wie bereits bei den unterfordernden Tätigkeiten vorgeschlagen, spielerische Elemente verwenden. Zum Beispiel nutzt du die Erstellung des geforderten Berichts dazu, schneller zu werden. Normalerweise würdest du drei Wochen dafür benötigen, du willst es jetzt aber in zwei Wochen schaffen. Challenge accepted!

Zusätzlich könntest du die Aufgabe auch zur Weiterbildung nutzen. Verwende Programme oder Technologien, die du noch nicht kennst, aber sowieso schon die längste Zeit mal ausprobieren wolltest. Durch diesen Ansatz verwandelst du die Arbeit in eine Herausforderung und erweiterst dabei auch gleich dein Wissen. Win-Win würde ich sagen.

Motivation Eigene Erfahrung

Eigene Erfahrung

Abschließend möchte ich noch ein paar Worte zu meinen eigenen Erkenntnissen verlieren. Als selbstständiger Softwareentwickler stehe ich oft vor neuen Herausforderungen. Wenn mir ein Kunde die Anforderungen an die gewünschte Software präsentiert kann schon mal ein überwältigendes Gefühl aufkommen. Die fehlende Motivation kann schnell dazu führen, den Projektstart unnötig hinauszuzögern.

Stress vermeiden

Damit es nicht so weit kommt beginne ich sofort damit, das Projekt ausgehend vom Endresultat auf seine Einzelteile herunterzubrechen und umsetzbare Todos zu erstellen. Das lässt sich sehr gut mittels Mindmaps umsetzen.

In weiterer Folge kann ich anhand der einzelnen Todos einen Zeitplan aufstellen und mir persönliche Meilensteine setzen. Dieser Fahrplan hilft mir dabei einerseits die Übersicht über das Projekt zu behalten, und andererseits um die Etappenziele nicht aus den Augen zu verlieren. Ohne Planung kann es schnell passieren, dass ich mich irgendwo verzettele und sich das Projekt zeitlich nach hinten verschiebt.

Das Projekt wird nun gemäß der Agenda Punkt für Punkt abgearbeitet. Da ich ein visueller Typ bin versehe ich die Todos in der Mindmap gerne mit Checkboxen, die ich nach Erledigung abhaken kann.

Langeweile adé

Während solcher Projekte kann es mitunter auch zu Motivationstiefs aufgrund unterfordernder Tätigkeiten kommen. Das stupide Herunterprogrammieren von ähnlichen Code-Fragmenten kann mir da schon mal ein Gähnen entlocken. Folgende drei Tipps helfen mir dabei, nicht sofort Feierabend zu machen:

  • Ich verschiebe Programmierarbeiten, die wenig Hirnschmalz benötigen, nach hinten. Die Zeit am Morgen, in der ich den meisten Fokus habe, verwende ich ausschließlich für herausfordernde Denkaufgaben.
  • Das Setzen von Zielen verschafft mir das Licht am Ende des Tunnels. Ich definiere also bereits vorab, wie weit ich kommen will.
  • Ich hinterfrage die Tätigkeit und suche nach alternativen Lösungswegen. Gerade in der Softwareentwicklung sollte repetitiver Quellcode vermieden werden, da es ein Zeichen von schlechtem Code ist. Durch diese Herausforderung wird die Aufgabe interessanter und man lernt möglicherweise neue Herangehensweisen.

Das nächste große Ding

Neben Kundenprojekten investiere ich auch regelmäßig Zeit in die Entwicklung eigener Programme. Ziel wäre es das nächste Facebook zu bauen 😉 Leider sind die fehlenden Erfolgsaussichten ein Grund dafür, dass diese Programme halbfertig wieder in der Senke verschwinden. Nach dem anfänglichen Hype macht sich schnell die Frage breit, ob das Programm jemals ein Benutzer verwenden würde. Es gibt doch schon alles am Markt. Dank der folgenden zwei Ansätze schaffe ich es doch hin und wieder, ein Projekt fertigzustellen:

  • Mittels Prototyping versuche ich schnell eine lauffähige Version zu entwickeln, die ich anschließend um neue Funktionalitäten erweitern kann. Auf diese Weise habe ich bereits zu einem frühen Zeitpunkt etwas „Greifbares“ in der Hand und das motiviert mich zum Weitermachen. An dieser Stelle möchte ich auch noch meinen größten Feind erwähnen, den Perfektionismus. Regelmäßig muss ich mich dazu ermahnen nicht zu viel Zeit in unnötige Details zu investieren, da sonst ebenfalls der Arbeitsfluss ins Stocken gerät und das Projekt dem Motivationsloch zum Opfer fallen kann.
  • Da im Softwarebereich ständig neue Technologien auf den Markt kommen und ich sehr wissbegierig bin, nutze ich persönliche Projekte zum Erlernen neuer Programmiersprachen und Frameworks. Auf diese Weise erweitere ich kontinuierlich mein Wissen und kann dieses anschließend in neuen Kundenprojekten einsetzen.

Buchempfehlungen

Zusammenfassung

Wenn du das nächste Mal mit einem Motivationstief zu kämpfen hast, hinterfrage deinen mangelnden Antrieb. Höchstwahrscheinlich trifft eine drei besprochenen Möglichkeiten – Unterforderung, Überforderung oder Sinnlosigkeit – auf dich zu. Wenn das der Fall ist, helfen dir hoffentlich die jeweiligen Lösungsansätze weiter.

Hat dir dieses analytische Vorgehen geholfen? Oder stehst du vor Hürden, die sich nicht auf diesem Weg lösen lassen? Wie bekämpfst du üblicherweise deine Motivationstiefs? Beschreibe dein Vorgehen in den Kommentaren. Ich bin fest davon überzeugt, dass andere Leser von deinen Erfahrungen profitieren können.

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